Wenn man einen Pflegeauftrag annimmt, informiert man sich ja vorher schon ein bisschen über die Eigenschaften des Objekts. In meinem Fall hatte ich zwischen Terminabsprache und dem Tag der “Offenbarung” zwei Wochen Zeit. Gefühlt fuhren mir bis dahin jeden Tag mehrere Eos über den Weg obwohl mir dieses Auto vorher nie so richtig aufgefallen ist. Im Internet recherchierte ich dann ein bisschen und stieß dabei auf diesen Wikipedia Eintrag:
“Eos (griechisch Ἠώς, Ēōs) ist in der griechischen Mythologie die „Göttin der Morgenröte“. Ihre römische Entsprechung ist die Aurora, nach der auch das rot-grünliche Polarlicht benannt wird.”
Wieder was gelernt und nun genug der Vorworte. Mal schauen ob wir die Göttin wieder zum Leuchten bringen können. Vereinbart wurde für den “Daily Driver” ein Polierdurchgang + Versiegelung und Innenraumreinigung mit Lederpflege.
- Farbe: Schwarz Metallic (evtl. Black Magic Perleffekt?!)
- Kilometer: ca. 150.000 km
- Erstzulassung: 2007
- Leistung: 140 Diesel-PS (+Tuningbox)
Verwendete Produkte:
- ValetPRO Advanced Snow Foam
- Finish Kare 118 Super Concentrated Shampoo
- Bilberry Blue Gel 1:4 verdünnt
- Valet Pro Dragon Breath
- Dodo Juice Supernatural Knete und die blaue Magic Clean
- ONR Mischung ca. 1:30 als Gleitmittel zum Kneten
- Menzerna PF2200
- Meguiars Ultimate Compound
- Meguiars #34 und IPA Mischung 1:5
- Colourlock Leder Reiniger und
- Colourlock Leder Protector
- Surf City Garage Dash Away
- ValetPRO Talos Protectant (neuer Name “Classic Protectant”)
- Laakmann Autoglasreiniger
- Gyeon Tire als Reifenpflege
- Gyeon Q2M Prep
- Dodo Juice Supernatural Infinity
Verwendete Hilfsmittel:
- Kärcher Hochdruckreiniger
- FoamGun
- 1 Eimer für die Felgenwäsche
- 2 Eimer mit Grit Guard Einsätzen
- Fix40 Waschhandschuh
- Daytona und Mothers Felgenbürste
- HPX Masking Tape Premium
- Rupes LHR 15E Exzenterpolierer
- Rupes BigFoot Polierschwamm grün
- Flex PE 14-2 150 Rotationspolierer
- 3M Perfect-it Stützteller 120mm
- Dodo Juice Supernatural Stützteller 75mm
- Lake Country CCS Pads Orange in 101mm und 139mm
- Taschenlampe
- Kärcher SE 4002
- Diverse Microfasertücher von Lupus
- Schwämme, Auftragpads, etc.
Vor der Aufbereitung wurde der Wagen natürlich gründlich gewaschen. Die einzelnen Schritte zähle ich heute mal nicht auf, sondern könnt Ihr hier und hier nachlesen.
Das Kneten war auch verhältnismäßig unspektakulär. Klar, es waren leichte Rückstände vorhanden. Dafür, dass der Wagen aber noch nie aufbereitet wurde, war es recht wenig was vom Lack runter zu holen war. Zwei verschiedene Kneten habe ich verwendet, da gewisse Bereiche immer stärker kontaminiert sind. Für die Front und die vorderen Bereiche an der Tür nehme ich gerne die blaue Magic Clean und den Rest knete ich, je nach Zustand, am liebsten mit der weissen Supernatural von Dodo Juice.
Nach dem Kneten und dem Abkleben der Gummidichtungen und Kanten, wird erstmal der Lack inspiziert. Ich habe mich vorher schon auf das Schlimmste eingestellt, den ich wusste von der Besitzerin, dass man dort gerne mit einer Gardena Autowaschbürste wäscht. Nun ja, ich wurde nicht enttäuscht…
Das diese “Handwäsche” nicht wirklich schonend ist, sieht man auf diesen Bildern.
Ok, die Waffen mal bereit legen. Auf VW Lack hat sich die Menzerne PF2200 ja schon so oft bewährt. Ein Testspot mit der Flex hat dies auch mal wieder belegt. Allerdings diesmal nicht auf Stufe 3 (1200rpm), sondern auf Stufe 4 (1500rpm) aufgrund der doch recht heftigen Lackdefekte. Auf der Rupes hatte ich mit der PF2200 nicht die gewünschte Defektkorrektur, daher habe ich hier mal zur Meguiars Ultimate Compound gegriffen. Wie immer wurde ich auch hier mit dieser Kombi nicht enttäuscht. Die Flex habe ich zum größten Teil mit dem kleinen 101mm Pad verwendet um an den engeren oder kantigen Regionen zu arbeiten. Die Rupes war für die gr0ßen Flächen mein treuer Helfer.
So langsam arbeitete ich mich ums Auto herum und dabei sind die folgenden vorher/nachher Bilder entstanden. Alle Defekte heraus zu polieren war nicht geplant, denn mit nur einem Polierdurchgang und der gewählten Kombi erwies sich das auf dem zum Teil recht harten Lack als schwierig. Hier auf dem Heckdeckel bin ich sogar zwei mal drüber, doch der Lack war hier überraschend hart.
![])https://glossbossimages.s3.eu-central-1.amazonaws.com/chiller/VW Eos/Eos03.jpg
Es folgen nun weitere 50/50 bzw. vorher/nachher Bilder. Der besseren Orientierung halber, schreibe ich über das Bild welches Bauteilen man sieht, da man das zum Teil nicht immer erkennen kann.
Hecklogo, gespachtelt und lackiert
Heckleuchte, rechts
Kotflügel, hinten links
Kotflügel, hinten links (noch leichte Politurreste auf dem Lack, leichte Schlieren zwischen dem Licht)
Gleiches Bild wie zuvor, ohne überlagertes “Vorher”.
Fahrertür, unterer Bereich. Zum Teil auch noch tieferer Defekte vorhanden. Gemessen mit der Fahrleistung find ich das aber gar nicht weiter schlimm, den mit der angestrebten Defektkorrektur bin ich trotzdem sehr zufrieden und der Glanz ist ja nun auch wieder da.
Kotflügel, vorne links
Gleiches Bild wie zuvor, ohne überlagertes “Vorher”. Auch hier noch ein paar Schlieren von Politurresten. Der so viel gelobte Petzoldts Kontroll-Reiniger ist das nächste Mal dabei. :-)
Kotflügel, vorne rechts. Die grauen Flecken sind Reflektionen. 
Hier mal ein Bild mit etwas mehr Distanz zum Lack, um zu zeigen, welche Farbtiefe hier wieder zum Vorschein kam.
Hier komplett, der Unterschied ist recht deutlich.
Vor der Versiegelung, habe ich den ganzen Wagen noch mit dem Gyeon Prep eingenebelt, etwas einwirken lassen und dann abgetragen um alle möglichen Poltiturreste vom Lack zu holen. Als Versiegelung entschied ich mich für das Dodo Juice Supernatural Infinity. Die Verarbeitung ist m.M.n. nicht so einfach, da das Produkt auf dem Lack recht “sticky” ist. Das bedeutet, es ist recht klebrig und neigt beim Abtragen etwas zu schmieren. Für eine bessere Dosierung nehme ich gerne eine Pipette. Der Schwamm sowie ein Tüchlein aus dem Gyeon MOHS Set hilft auch hier beim Auftragen ganz gut. Wenn es dann soweit vom Lack abgenommen wurde und etwas Zeit zum Abbinden hatte, ist der Glanz schon ziemlich gut. Hier auf dem Bild sieht man das Produkt kurz nach dem Auftrag.
- Tag Innenreinigung + Lederpflege
Wie man richtig aussaugt und die Kunststoffe sowie Scheiben reinigt habe ich jetzt nicht mehr auf Bildern festgehalten. Einen kurzen Einblick in die Lederpflege habe ich aber noch. Bevor es damit aber los ging, wurde auch hier noch ausgesaugt, denn in den Ritzen ist immer etwas zu finden.
Bei der Lederpflege steht immer ein Eimer mit warmen Wasser daneben. Zum Einen schäumt der Lederreiniger-Stark nur wirklich gut, wenn der Auftragschwamm etwas feucht ist und zum Anderen wird nach dem Aufschäumen mit der Colourlock Bürste das Leder mit einem feuchten Tuch wieder abgewischt und die Seife vom Leder zu holen. Mit warmen Wasser geht das noch ein bisschen besser. Nach dem Feuchtwischen wird das Leder dann mit einem frischen Tuch noch kurz trocken gewischt um etwas später mit der Leder Versiegelung geschützt zu werden.
Hier das Duett für die Lederpflege: feiner Schwamm zur Schaumerzeugung und Bürste zur Reinigung.
Ein kleines Leder 50/50, auf der Sitzwange am deutlichsten zu erkennen.
Fertig gepflegt. Im sauberen Endzustand muss es sich glatt und frisch anfühlen. Das schöne an der Colourlock Lederpflege ist, es knarzt nicht wenn man sich drauf setzt.
Nach der ganzen Prozedur klarte der Himmel dann doch noch ein bisschen auf um wenigsten ein paar Finish Bilder zu machen. Auch wenn es nicht viele sind und die Sonne nicht so prall scheint, finde ich, man kann den neuen Glanz erkennen.
Das war es wieder von mir,
glänzende Grüße aus Dortmund!
chiller
